HOBBYS
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Neben der Familie und guter Kammermusik (z.B. Baltic Chamber Players) gehört ein Faible für einen bewussten Umgang mit der Umwelt in Symbiose mit Effizienz und gutem Design zu unserer Lebenseinstellung und unseren Hobbys.
Diese Neigung durften wir vor einigen Jahren bei unserem langgehegten Wunsch nach einem eigenen neuen Zuhause ausleben. Das fing an mit einem stadtnahen Grundstück in einzigartiger Naturlage, welches aufgrund der Stadtnähe ein eigenes Auto überflüssig macht. Wegen fehlender Bauträgerbindung war die Realisierung eines Holzhauses nahezu in Passivhausbauweise möglich.
In Süddeutschland würde so ein Haus heutzutage wohl nicht besonders auffallen, aber in Nordostdeutschland ist es immer noch ein viel zu selten umgesetztes Konzept. Bei den in Rostock für Immobilien gezahlten Preisen
kann man nicht einmal sagen, dass dies am Geld liegt...
Den bis ins Detail genau definierten Passivhausstandard haben wir aus Effizienzgründen nicht vollständig erfüllt. Die Kostendifferenz heizt man zu Lebzeiten nicht mehr ein.
Trotzdem handelt es sich um ein Haus, welches zwar noch nicht energieautark ist, das von der Kostenbilanz her jedoch keine Energiekosten mehr verursacht. Dies wird durch eine große Photovoltaikanlage erreicht, die das Haus vom Energiestandard her zum "Aktivhaus" macht
(dies sagt eigentlich nur etwas über die gesamte Energiebilanz aus, nicht jedoch über den Dämmstandard wie beim "Passivhaus").
Mit etwa 17.000 KWh pro Jahr produziert die Anlage fast viermal so viel Energie, wie benötigt wird und straft damit sämtliche Vorurteile Lügen, welche in Deutschland eine für
Photovoltaik zu niedrige Energiedichte bei der Sonneneinstrahlung verorten.
Davon lassen sich im täglichen Gebrauch etwa 2500 kWh simultan verbrauchen. Beim derzeitigen Preis für Stromspeicher lohnt es noch nicht, die ohnehin schon vorhandene
Eigenverbrauchsquote von knapp 60% weiter zu steigern. Auch wurde konsequent auf nur ein Heizsystem gesetzt (Sole/Wasser-Wärmepumpe), welches so geschaltet ist,
dass es durch ausschließliche Laufzeiten tagsüber den Strom von der PV auf dem Dach optimal verbraucht. Dadurch wird das System wegen der Primärenergiebilanz
auch überhaupt erst umweltfreundlicher als fossile Energieträger.
Warmwassersolar auf dem Dach ist in diesem Zusammenhang uneffizient und daher auch nicht verbaut, weil es hier ein parallel laufendes System wäre, welches
zudem nicht die im Sommer anfallenden massiven Energieüberschüsse in finanzielle Erträge umwandeln kann. Eine Armortisation ist so nicht möglich, und
ein signifikanter Beitrag zum Umweltschutz mangels Nutzung der sommerlichen Energieüberschüsse (und des winterlichen Energiemangels) ebenfalls nicht.
Wir beobachten in diesem Zusammenhang immer wieder, wie Bauherren mehrere Heizungen gleichzeitig und vor allem eben diese ohne eigenen Pool auf jeden Fall
nutzlosen Warmwasserkollektoren aufgeschwatzt werden: z.B. Gastherme oder Pelletanlage mit WP-Unterstützung und Kamin sowie Warmwassersolar auf dem Dach.
Dabei reicht es eigentlich, wenn das Haus nur einmal warm wird, und beim eventuellen Ausfall sollte der Kundendienst eigentlich schnell genug zur Stelle sein,
damit man nicht mehrere teure Heizungssysteme in Reserve vorhalten muss...
Energiebilanz ist das eine, Wohnklima im Haus das andere. Zu einem derart hoch gedämmten und gedichteten Haus gehört zwingend eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, denn man möchte ja nicht die mit der Dämmung eingesparte Energie gleich wieder zum Fenster hinauslüften,
abgesehen davon, dass man gar nicht die Zeit hat, um für die notwendigen Luftwechsel zu sorgen. Die Holzbauweise in Kombination mit dem Lehm an den Innenwänden und der hinterlüfteten Fassade an den Außenwänden tut ihr Übriges für ein gesundes Raumklima. Ein Verzicht auf nur einen dieser Punkte sorgt für Probleme bei der Ableitung von Raumfeuchte innen oder erhöhten Wartungskosten an der Fassade, bzw. bei der Minimierung von Schadstoffen im Innenraum oder bei einer später vielleicht einmal anfallenden Entsorgung. Bei weiterführendem Interesse und für eine ausführliche Bildergalerie bitte auf das Bild klicken!